Finanzierung
Außenfinanzierung für Unternehmen

Unternehmen benötigen Kapital, um ihrer Geschäftstätigkeit nachzugehen und um zu wachsen. Die Unternehmensfinanzierung unterteilt sich nach der Herkunft des Kapitals in Innen- und Außenfinanzierung. Bei der Außenfinanzierung fließt Geld von Investoren und Kreditgebern von außen in die Firma ein. Das Unternehmen nutzt keine Gelder aus Umsatzerlösen oder den Gewinn für Investitionen. Die nachfolgend erklärten Außenfinanzierung Beispiele bestehen aus der außenfinanzierten Fremdfinanzierung, der außenfinanzierten Eigenfinanzierung sowie aus Sonderformen und Mischformen.

Was ist die betriebliche Außenfinanzierung?

Die Außenfinanzierung nach Definition besagt, dass interne oder externe Geldgeber Kapital von außen in das Unternehmen einbringen. Finanzexperten unterscheiden diese drei verschiedenen Formen der betrieblichen Außenfinanzierung:

Eigenfinanzierung

  • Fremdfinanzierung einschließlich Sonderformen wie Leasing und Factoring

Mezzanine-Finanzierung als Mischform aus Fremd- und Eigenfinanzierung
 

Eigenfinanzierung

Die außenfinanzierte Eigenfinanzierung wird auch als Einlagenfinanzierung oder Beteiligungsfinanzierung bezeichnet. Die genaue Art der Eigenfinanzierung hängt von der Geschäftsform des Unternehmens ab:

  • Aktiengesellschaften können erstmalig an die Börse gehen oder neue Aktien ausgeben
  • Personengesellschaften können einen Partner oder stillen Teilhaber aufnehmen
  • Einzelunternehmer können ihr Eigenkapital erhöhen

Bei einer Beteiligungsfinanzierung erhalten die Investoren das Recht auf eine Gewinnbeteiligung und haben Anspruch auf einen Teil des Vermögens und des Liquidationserlöses bei Auflösung des Unternehmens. Außerdem haben die Kapitalgeber Anspruch auf geschäftliche Informationen. Sie erhalten ein Mitspracherecht und dürfen sich an betrieblichen Entscheidungen beteiligen. Dafür tragen die Geldgeber das Unternehmensrisiko ganz oder zum Teil mit.

Fremdfinanzierung

Bei der Fremdfinanzierung sorgen externe Geldgeber für kurzfristiges, mittelfristiges oder langfristiges Kapital für ein Unternehmen:

  • kurzfristige und mittelfristige Fremdfinanzierung: Kontokorrentkredite, Lieferantenkredite, Anzahlungen von Kunden
  • langfristige Fremdfinanzierung: Anleihen, Schuldscheindarlehen, langfristige Kredite

Die Laufzeit von kurzfristigen Krediten liegt bei unter einem Jahr. Wenn die Tilgung innerhalb der nächsten 1–5 Jahre erfolgt, handelt es sich um eine mittelfristige Finanzierung durch externe Kapitalgeber. Langfristige Unternehmensfinanzierungen haben eine Laufzeit von mehr als fünf Jahren. Auch Sonderformen wie Leasing als Mietkauf von Maschinen und anderen Anlagegütern sowie Factoring als Verkauf offener Forderungen mit Zahlungsziel gehören zur Fremdfinanzierung für Unternehmen.

Mezzanine-Finanzierung

Eine Mezzanine-Finanzierung ist eine Mischform aus Fremd- und Eigenfinanzierung. Die Besonderheit dieser Form der Außenfinanzierung liegt darin, dass eine Firma Eigenkapital oder Fremdkapital erhält, ohne dem Kapitalgeber Mitbestimmungsrechte einzuräumen. Die bekanntesten Außenfinanzierung Beispiele als Mezzanine-Finanzierung sind:

  • Wandelanleihen
  • Optionsanleihen
  • Genussrechte und Genussscheine
  • Stille Beteiligungen
  • Gesellschafterdarlehen
  • nachrangige Kredite

Der Unterschied zwischen Innen- und Außenfinanzierung

Der Unterschied zwischen Innen- und Außenfinanzierungen liegt in der Herkunft des Kapitals. Bei einer Innenfinanzierung stammt das Geld aus dem Unternehmen selbst, während bei der Außenfinanzierung das Kapital von externen Investoren stammt.

Im Rahmen der Innenfinanzierung bildet die Geschäftsleitung Rücklagen aus den erwirtschafteten Gewinnen. Die sogenannte Gewinnthesaurierung erhöht das Eigenkapital der Firma. Denselben Effekt hat Factoring, obwohl es sich um eine Außenfinanzierung handelt. Durch den Verkauf offener Rechnungen erhöht der Kreditor die Eigenkapitalquote und verringert gleichzeitig die Bilanzsumme.

Auch die Auflösung von stillen Reserven gehört zur betrieblichen Innenfinanzierung. Wenn ein Betrieb Rückstellungen für drohende Verluste bildet und Abschreibungen für Anlagegüter vornimmt, handelt es sich ebenfalls um eine Form der Innenfinanzierung. Außerdem sorgen der Verkauf von Anlagevermögen und der Abbau des Lagerbestandes für mehr Kapital aus der innerbetrieblichen Finanzierung.

Vorteile und Nachteile der Außenfinanzierung für Unternehmen

Durch die Außenfinanzierung erhalten Unternehmen frisches Kapital, das nicht aus dem eigenen Leistungsprozess stammt. Das Geld kann zur Deckung der laufenden Kosten oder für Investitionen genutzt werden. Die verschiedenen Formen der Außenfinanzierung bieten Unternehmen sowohl Vorteile als auch Nachteile, wie die nachfolgende Aufstellung zeigt.

Vorteile der Außenfinanzierung

Geld von externen Kapitalgebern können sowohl Großunternehmen als auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und Existenzgründer erhalten. Dafür sorgen die verschiedenen Angebote am Finanzmarkt. Die zur Verfügung stehenden Finanzmittel beinhalten sowohl staatliche Förderprogramme als auch Kredite von Banken sowie von privaten Investoren im Rahmen von Crowdinvesting.

Bei der Ausgabe von Unternehmensanteilen tragen die Investoren in einigen Fällen einen Teil des unternehmerischen Risikos mit. Wenn die Firma Verluste erleidet, kann es zu einer Nachschusspflicht für die Anleger kommen. Dadurch erhält der Betrieb neues Kapital und kann seine Geschäftstätigkeit fortsetzen oder eine Insolvenz abwenden.

Wenn die Gesellschafter ihren Eigenkapitalanteil erhöhen, sorgt die höhere Eigenkapitalquote für eine bessere Bonität der Firma. Banken, Lieferanten und sonstige Geldgeber vergeben wegen des besseren Ratings eher einen Kredit oder bieten die Finanzierung zu günstigeren Konditionen an. Denselben Effekt auf die Eigenkapitalquote hat Factoring, auch wenn es sich nicht um eine Eigenfinanzierung handelt.

Nachteile der Außenfinanzierung

Bei einer Außenfinanzierung durch Kredite muss die Finanzierung verzinst und zurückgezahlt werden. Es fallen regelmäßige Kreditraten an, die während der gesamten Laufzeit in der Finanzplanung berücksichtigt werden müssen.

Die Ausgabe von Aktien und anderen Unternehmensanteilen führt zu Zinszahlungen oder Dividenden, die regelmäßig fällig werden können. Außerdem erhalten die Kapitalgeber in einigen Fällen Mitspracherechte bei geschäftlichen Entscheidungen. Der Gang an die Börse ist mit Kosten und einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. Diese Unternehmensfinanzierung eignet sich daher nur für große Betriebe.

Leasing und Factoring sind ebenfalls mit Kosten für die externe Unternehmensfinanzierung verbunden. Allerdings stehen die Kosten bei Abschluss der entsprechenden Verträge fest und fallen im Vergleich zu anderen Finanzierungsarten niedriger aus. Der Factor erhält kein Mitspracherecht bei geschäftlichen Entscheidungen. Dafür übernimmt der Factoringanbieter auf Wunsch das Ausfallrisiko der offenen Forderungen und sorgt so für eine stabile Liquidität des Kreditors.

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