Die Finanzierung eines Unternehmens durch Forderungsverkauf aus Warenlieferungen und Dienstleistungen heißt Factoring. Dabei werden offene Forderungen in Liquidität umgewandelt. Das Besondere an dieser Art der Finanzierung ist, dass diese Umwandlung durch den Verkauf der Forderung an ein Factoring-Institut sofort nach ihrer Entstehung erfolgt. Somit wird die Finanzierungsdauer verkürzt, was vor allem bei steigenden Umsätzen bedeutsam ist.
Der Verkauf von offenen Forderungen wirkt sich auch auf die Bilanz des Unternehmens aus, die Factoring in Anspruch nimmt. Die verkauften Forderungen gehen aus der Aktivseite der Bilanz und fließen als Liquidität in die Passivseite der Bilanz ein. So verbessert sich die Bilanzsumme um die zugeflossene Liquidität und die Eigenkapitalquote des Unternehmens erhöht sich. Das beeinflusst Banken bei der Prüfung der Kreditwürdigkeit maßgeblich.
Auch kann sich Factoring positiv auf die Rentabilität eines Unternehmens auswirken, das diese Finanzierung in Anspruch nimmt. Denn wird die so freigesetzte Liquidität zur Begleichung von Schulden verwendet, so verringert sich das Kapital, das als Summe zwischen Anlage- und Umlaufvermögen ermittelt wird. In de Folge ergibt sich eine höhere Kapitalrentabilität, wenn man das o.g. Kapital dem Gewinn gegenüberstellt. Die Rentabilitätssteigerung ist auch durch etwaige Einsparungen im administrativen Bereich (Sach- und Personalkosten) durch das Outsourcen von Mahnwesen und Inkasso, zu erreichen. Finanzierungskosten lassen sich auch durch die Verringerung des Debitorenbestandes durch schnelleres Mahnen erzielen.
Durch die Übernahme des Ausfallrisikos durch das Factoring-Institut wird der Zahlungseingang gesichert. Das Factoring-Institut trägt fortan das Risiko der Zahlungsunfähigkeit des Kunden.