Nicht wenige Firmen erwarten mit einiger Besorgnis das Jahr 2013. Ab diesem Zeitpunkt wird die neue Regelung Basel III schrittweise in Kraft treten und insbesondere bei KMU die Chance auf einen Bankkredit enorm schmälern. Grund dafür ist die Forderung des Reformpakets, dass Kreditrisiken zunehmend mit dem Eigenkapital der Banken unterlegt werden. Die Banken werden daher – im Zuge der Sicherung ihres Eigenkapitals – dazu übergehen, jegliche Risiken bei Kreditgeschäften zu minimieren. Für Unternehmen heißt dies, dass die Bonitätsanforderungen der Banken sehr viel höher geschraubt werden und die Kreditinstitute allgemein eher von umfangreichen Kreditgeschäften mit KMU absehen werden. Basel III bewirkt also, dass für Banken der Kauf von Staatsanleihen attraktiv und erstrebenswert wird – eine Folge, die sich zwar positiv auf die Staatskasse auswirken wird, aber für KMU verheerend sein kann.
Ein modernes Finanzierungsinstrument – abseits vom Kreditgeschäft mit Banken - ist mittlerweile jedoch für besorgte Unternehmen zum sprichwörtlichen „Licht am Ende des Tunnels“ geworden. Das sogenannte Factoring ist von der Basel III Regelung nicht betroffen, wird es doch nicht von den Banken, sondern von speziellen Factoring-Instituten betrieben. Factoring bedeutet, dass die KMU einen laufenden Forderungsverkauf an den Factor betreiben und dadurch ihre eigene Liquidität stärken. Um Forderungsverkauf nachgehen zu können, müssen die Betriebe dem Factor keine unerreichbaren Sicherheiten bieten – ganz im Gegenteil: Das Forderungsankauf betreibende Unternehmen übernimmt nicht nur die sofortige Zahlung eines Großteils des offenen Rechnungsbetrags und den gesamten Verwaltungsaufwand des Debitorenmanagements, sondern auch alle Risiken, welche an die gekauften Forderungen gekoppelt sind.
Somit wird Factoring insbesondere für KMU, welche die bisherige Entwicklung rund um Basel III mit Bauchschmerzen verfolgt haben, zur besten Alternative zum traditionellen Bankkredit.