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Die Liquidität einer Firma hängt sowohl von der Zahlungsbereitschaft der Kunden als auch vom Verhandlungsgeschick des Unternehmers gegenüber seinen Lieferanten, der Bank und anderen Geschäftspartnern ab. Um Liquiditätsprobleme zu vermeiden, hilft eine aussagekräftige Liquiditätsplanung, die regelmäßig an die aktuellen Geschäftszahlen angepasst wird. Wenn sich ein Liquiditätsengpass zeigt, kann das Unternehmen gezielte Maßnahmen ergreifen, um die Zahlungsunfähigkeit abzuwenden. Je früher die Liquiditätsplanung beginnt, umso eher werden die Ursachen für die fehlende Liquidität erkannt und die Geschäftsleitung kann einen Liquiditätsengpass vermeiden.

Wie viel Liquidität braucht ein Unternehmen?

Per Definition bedeutet Liquidität, dass eine Firma ihren Zahlungsverpflichtungen fristgemäß und in voller Höhe nachkommen kann. Dazu sollte jedes Unternehmen im Rahmen der Finanzplanung einen Liquiditätsplan erstellen. Der Plan beinhaltet sämtliche erwarteten Einnahmen und Ausgaben innerhalb eines bestimmten Zeitraums. Wenn die Liquiditätsplanung mehr Auszahlungen als Einzahlungen anzeigt und somit Geld fehlt, steuert der Betrieb auf Liquiditätsprobleme zu und muss Maßnahmen dagegen ergreifen.

Um den Liquiditätsbedarf zu erkennen, hilft eine Aufstellung der regelmäßigen Kosten. Zu den Fixkosten gehören bei den meisten Unternehmen:

  • Löhne und Sozialabgaben
  • Steuern
  • Versicherungsbeiträge
  • Leasingraten für Fahrzeuge oder Maschinen
  • Miete für Büro, Geschäftsräume oder Produktionsstätten
  • Aufwendungen für Strom, Gas, Wasser und andere Energiekosten
  • Kosten für Internet, Telefon und sonstige Telekommunikation
  • Kreditraten und Zinszahlungen
  • Kontoführungsgebühr der Bank einschließlich Gebühren für Kreditkartenzahlungen und Buchungsposten

Zu den bekannten Fixkosten kommen schwankende Kosten für den Einkauf von Material und Waren hinzu. Außerdem müssen unerwartete Ausgaben für Reparaturen, Wartung oder Steuerzahlungen in die kurzfristige Liquiditätsplanung aufgenommen werden. Um einen Liquiditätsengpass rechtzeitig zu lösen, sollte der Liquiditätsplan regelmäßig aktualisiert und an die laufende Unternehmensentwicklung angepasst werden. Außerdem sollte der Unternehmer die Ursachen für die Liquiditätsprobleme untersuchen, um weitere Zahlungsschwierigkeiten zu vermeiden.
 

Ursachen für Liquiditätsprobleme

Es gibt interne und externe Gründe für die Liquiditätsprobleme eines Unternehmens. Zu den externen Schwierigkeiten gehören strenge Vorgaben der Bank, um einen Kredit zu erhalten oder unerwartete Preiserhöhungen des Energieversorgers. Die externen Probleme kann eine Firma nicht beeinflussen. Darum sollte die Geschäftsleitung nach internen Lösungen suchen, um stets genug Geld auf dem Geschäftskonto zur Deckung der laufenden Kosten zu haben.

Bevor interne Lösungen gefunden werden, muss die Geschäftsleitung genau analysieren, warum es bisher zu fehlender Liquidität gekommen ist. Die Gründe finden sich in den meisten Fällen nicht nur in einer bestimmten Abteilung oder Person im Unternehmen. Häufig summieren sich viele kleine Fehler und Versäumnisse so lange, bis es zu einer ernsthaften Liquiditätslücke kommt.

Aus diesen Gründen kann ein Liquiditätsengpass entstehen:

  • falsche Preiskalkulation
  • Rechnungen an Kunden zu spät verschickt
  • schlechte Zahlungsmoral der Kunden
  • keine Überwachung der Zahlungseingänge
  • fehlendes Forderungsmanagement
  • Skonto und Rabatte bei Lieferanten nicht genutzt
  • kein Interesse an alternativen Finanzierungsformen wie Leasing oder Factoring

Nach Analyse der Ursachen für die Liquiditätsprobleme kann ein Unternehmen geeignete Mittel einsetzen, um in der Zukunft einen Liquiditätsengpass zu vermeiden und die Liquiditätsplanung zu optimieren.

Diese Maßnahmen sichern die Liquidität

Einige Hilfsmittel sorgen für eine kurzfristige Steigerung der Liquidität, während andere Schritte langfristig für mehr Geld sorgen. Zu den langfristigen Strategien gehören unter anderem:

  • Verträge mit langen Laufzeiten und festen Preisen mit dem Vermieter, dem Telefonanbieter, dem Energieversorger und den Lieferanten abschließen.
  • Qualitätskontrollen beim Einkauf von Rohstoffen und Waren sorgen langfristig dafür, dass die Qualität der Endprodukte stimmt und keine Nachkäufe erfolgen müssen.
  • Die Marge zwischen Herstellungskosten und Verkaufspreis darf nicht zu gering ausfallen, um für eine ausreichende Kostendeckung zu sorgen.
  • Bei der Bezahlung von Lieferantenrechnungen sollte der Händler auf lange Zahlungsziele achten oder Rabatte beziehungsweise Skonto aushandeln.

Neben diesen Mitteln stellt ein effektives Forderungsmanagement eine wirksame Schutzmaßnahme gegen Liquiditätsprobleme dar.

Effektives Forderungsmanagement als Schutz vor Liquiditätsproblemen

Die Aufgaben der Debitorenbuchhaltung bestehen nicht nur darin, den pünktlichen Zahlungseingang offener Rechnungen zu überwachen und Mahnungen zu versenden. Ein effektives Forderungsmanagement setzt schon beim ersten Kontakt mit den Kunden an. Sobald ein Kunde eine Rechnung nicht sofort bezahlt, sondern nach einem Zahlungsziel fragt, sollte seine Bonität überprüft werden. Bei einer guten Bonität kann das Zahlungsziel eingeräumt werden, während Kunden mit einem schlechten Scoringwert die Ware nur gegen Barzahlung oder Vorauskasse erhalten. Die Überprüfung verhindert Zahlungsausfälle und erleichtert das Debitorenmanagement.

Die Finanzdienstleistung Factoring verbindet die Bonitätsprüfung der Debitoren mit einer schnellen und günstigen Umsatzfinanzierung. Das Factoringunternehmen überprüft die Zahlungsfähigkeit der Käufer, bevor offene Rechnungen angekauft werden. Bei einer guten Bonität der Schuldner kauft der Factor Rechnungen mit einem Zahlungsziel von 30–90 Tagen an. Die Auszahlung des Rechnungsbetrages erfolgt schon nach 2–3 Arbeitstagen. Die Überweisung erhöht sofort die Liquidität des Verkäufers und vermeidet finanzielle Engpässe. Wenn es sich um Full Service Factoring handelt, übernimmt der Factor weitere Dienstleistungen.

Full Service Factoring erhöht die Liquidität und sorgt für Arbeitserleichterung

Beim Full Service Factoring übernimmt der Factor die Delkrederefunktion, die Finanzierungsfunktion und die Dienstleistungsfunktion. Das bedeutet für den Verkäufer diese drei Vorteile:

  1. Der Factor trägt das Ausfallrisiko, sodass der Verkäufer keinen Zahlungsausfall einkalkulieren muss.
  2. Die Liquidität des Verkäufers erhöht sich direkt nach Ausstellung der Rechnung, obwohl ein Zahlungsziel vereinbart wurde. Das sorgt zusätzlich für zufriedene Käufer und stärkt die Kundenbindung.
  3. Der Factor übernimmt die Debitorenbuchhaltung einschließlich Überwachung der Zahlungseingänge und Versand von Mahnschreiben bei einem Zahlungsverzug. Dadurch entlastet der Kreditor seine Buchhaltung und spart Zeit und Geld.
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