Das Factoringgeschäft basiert auf Vertrauen, wie jedes Finanzierungsgeschäft. Obwohl in der Regel die Prinzipien des Factoring sicher sind, bestehen auch bei dieser Art der Finanzierung Risiken für den Factor. Im Folgenden sollen die Gefahren von Seiten des Factoringsnehmers als auch von Seiten der Kunden des Factoringnehmers beleuchtet werden.
Manipulation von Bilanzen
Für den Factor verbirgt sich die größte Gefahr in manipulierten Bilanzen, durch beispielsweise gefälschte Rechnungen, die der Factoringnehmer dem Factor zum Kauf anbietet. Die beste Schutzmaßnahme dabei ist, Kopien der Ausgangsrechnungen des Factoringnehmers an seine Kunden einzufordern. Darauf müssen sämtliche Elemente, wie Rabatte, Abzugsmöglichkeiten, Skonti etc. gut lesbar sein. Diese Kopien müssen mit den Originalrechnungen hundertprozentig übereinstimmen.
Risiko eines Zahlungsausfalls
Auch durch den Debitor ergeben sich Gefahren für den Factor. Schließlich übernimmt der Factor mit den Forderungen in der Regel auch das Ausfallrisiko. Um das Risiko des Zahlungsausfalls möglichst gering zu halten, kontrolliert der Factor alle Bankauskünfte und unterzieht den Rechnungsempfänger einer umfassenden Bonitätsprüfung. Wichtig dabei ist auch die Historie der Geschäftsbeziehungen zwischen Debitor und Factoringnehmer. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme ist das offene Verfahren. In diesem Fall nimmt der Factor direkt mit dem Debitor Kontakt auf.
Eine weitere Absicherungsmaßnahme, die der Factor ergreifen kann, ist der Abschluss einer Warenkreditversicherung über die gekauften Forderungen.