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In Zeiten globaler Vernetzung und grenzüberschreitender Geschäftsbeziehungen gewinnt das Thema Währungsabsicherung auch für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zunehmend an Bedeutung. Der internationale Waren- und Dienstleistungsverkehr führt dazu, dass immer mehr Geschäfte in Fremdwährungen abgewickelt werden – sei es in US-Dollar, britischen Pfund, Schweizer Franken oder anderen Währungen. Doch mit dieser Internationalität gehen auch Risiken einher. Eine plötzliche Schwankung des Wechselkurses kann einen kalkulierten Gewinn binnen Tagen in ein Verlustgeschäft verwandeln. Die Lösung liegt in einer gezielten Absicherung gegen Wechselkursverluste. 

Was versteht man unter Währungsabsicherung – und warum ist sie so wichtig?

Unter Währungsabsicherung (Currency Hedging) versteht man sämtliche Maßnahmen, mit denen sich Unternehmen gegen Verluste durch Wechselkursschwankungen absichern. Solche Schwankungen entstehen laufend an den internationalen Devisenmärkten – sie sind das Ergebnis komplexer Zusammenhänge wie Zinspolitik, Wirtschaftsdaten, geopolitischer Ereignisse oder Marktpsychologie.
Für ein Unternehmen bedeutet das: Wenn ein Vertrag in einer Fremdwährung abgeschlossen wird – etwa ein Exportauftrag in US-Dollar – besteht das Risiko, dass der Kurs der Währung bis zur Zahlung des Rechnungsbetrags fällt. 

Ein Beispiel: Ein deutsches Unternehmen verkauft Ware im Wert von 100.000 USD. Beim Vertragsabschluss beträgt der Wechselkurs 1,00 USD = 0,90 EUR. Der erwartete Zahlungseingang liegt bei 90.000 EUR. Fällt der Kurs bis zum Zahlungseingang jedoch auf 1,00 USD = 0,83 EUR, erhält das Unternehmen nur noch 83.000 EUR – ein Verlust von 7.000 EUR, der in der Marge spürbar ist.
Ohne Absicherung unterliegen internationale Umsätze somit nicht nur markt- und branchenspezifischen Risiken, sondern auch volatilen Wechselkursbewegungen, die sich der unternehmerischen Kontrolle entziehen – es sei denn, man nutzt professionelle Absicherungsinstrumente.
 

Mittelständische Unternehmen besonders betroffen: Kleine Schwankungen – große Wirkung

Große Konzerne verfügen meist über eigene Treasury-Abteilungen und professionelle Finanzexperten, die täglich Devisengeschäfte tätigen. Mittelständische Unternehmen hingegen sind häufig nicht ausreichend aufgestellt, um Währungsrisiken strategisch zu begegnen – obwohl sie in der Praxis besonders anfällig dafür sind.


Denn gerade bei kleineren Beträgen oder geringer Preisspanne schlagen schon minimale Kursveränderungen massiv zu Buche. Ein Verlust von wenigen Prozent kann eine eigentlich profitable Transaktion ins Negative kippen lassen. Gleichzeitig verfügen KMU meist nicht über große Rücklagen oder Margenpuffer, um solche Verluste abzufedern. Deshalb ist Währungsabsicherung gerade im Mittelstand ein essenzieller Bestandteil des Risikomanagements – sowohl im Einkauf als auch im Verkauf.


Nicht zu unterschätzen ist außerdem die psychologische Komponente: Wer mit festen Zahlen planen kann, trifft bessere Entscheidungen, investiert gezielter und bleibt handlungsfähig – unabhängig vom aktuellen Wechselkursgeschehen.
 

Die größten Risiken bei Fremdwährungsgeschäften – und wie sie entstehen

Wechselkursrisiken können an mehreren Stellen im internationalen Geschäftsprozess auftreten:
 

  1. Zeitliche Differenz zwischen Vertrag und Zahlung:
    Sobald ein Vertrag abgeschlossen ist, aber die Zahlung erst Wochen oder Monate später erfolgt, entsteht ein sogenanntes Transaktionsrisiko.
  2. Langfristige Investitionen oder Lieferverträge:
    Wer heute Maschinen aus China kauft und die Zahlung erst nach Projektbeginn leistet, kann im schlimmsten Fall mehr zahlen als geplant – oder zu wenig erhalten.
  3. Zahlungsströme in unterschiedlichen Währungen:
    Wer in USD verkauft, aber in EUR einkauft (oder umgekehrt), ist ständig einem Risiko ausgesetzt, dass sich Einnahmen und Ausgaben nicht mehr die Waage halten.
  4. Unkalkulierbare Margenentwicklung:
    Schwankende Kurse machen es schwer, Preise langfristig zu kalkulieren oder stabile Angebote zu machen – ein klarer Nachteil im Wettbewerb.


Das Ziel der Währungsabsicherung ist es daher, diese Unsicherheiten systematisch zu reduzieren oder vollständig auszuschalten.
Zahlungsmoral (pünktliche Begleichung von Verbindlichkeiten).

Instrumente zur Währungsabsicherung - welche Möglichkeiten gibt es?

Die Methoden zur Währungsabsicherung sind vielfältig und lassen sich je nach Risikoappetit, Geschäftstyp und Unternehmensgröße flexibel kombinieren:


Termingeschäfte (Forwards)
Beim Termingeschäft vereinbart das Unternehmen mit seiner Bank oder einem Finanzdienstleister einen festen Wechselkurs für ein definiertes Volumen zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft. So lassen sich Einnahmen oder Ausgaben in Fremdwährung sicher kalkulieren – unabhängig von der Kursentwicklung.
Beispiel: Ein deutscher Exporteur sichert sich heute den Wechselkurs für einen Zahlungseingang in 90 Tagen. Steigt oder fällt der Kurs – es bleibt beim vorher vereinbarten Kurs.
 

Optionen
Eine Devisenoption erlaubt dem Unternehmen, eine Währung zu einem festgelegten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen – allerdings nur, wenn es sich auch lohnt. Diese Flexibilität ist ideal für Unternehmen mit schwankenden Auftragsvolumen, aber mit Absicherungsbedarf.
Nachteil: Optionen kosten eine sogenannte „Prämie“ – lohnen sich aber bei hohem Risiko.
 

Natural Hedging
Wer gleichzeitig in einer Fremdwährung Einnahmen und Ausgaben tätigt, kann diese gegeneinander aufrechnen. Dieses Prinzip – „natürliche Absicherung“ – ist besonders sinnvoll für Firmen mit Lieferanten und Kunden im selben Währungsraum.
Beispiel: Einnahmen aus Exporten in US-Dollar gleichen die Ausgaben für Zulieferteile aus den USA aus.
 

Multicurrency-Konten
Mit Fremdwährungskonten kann ein Unternehmen Zahlungen in Originalwährung empfangen und zwischenlagern, bis sich ein günstiger Wechselkurs ergibt – besonders bei wiederkehrenden Transaktionen eine praktikable Lösung.
 

Factoring und Währungsabsicherung - Ein starkes Duo für den Mittelstand

Im internationalen Geschäft kann auch Factoring ein Teil der Währungsstrategie sein. Beim Export-Factoring verkauft das Unternehmen seine ausländischen Forderungen an einen Factor – wie Commercial Factoring – und erhält den Rechnungsbetrag vorfinanziert. Der Clou: Die Auszahlung erfolgt auf Wunsch in Euro, zum tagesaktuellen oder im Voraus fixierten Kurs. Das Unternehmen trägt somit kein Wechselkursrisiko mehr.
Zusätzlich übernimmt der Factor das Debitorenmanagement und das Delkredererisiko, was dem Unternehmen Sicherheit auf ganzer Linie gibt. Gerade in Kombination mit professioneller Währungsabsicherung entstehen so leistungsfähige Finanzierungsmodelle, die Liquidität, Stabilität und Planungssicherheit miteinander verbinden.

Mit Währungsabsicherung Risiken minimieren – und Chancen sichern

Internationale Geschäftsmöglichkeiten sind ein wichtiger Wachstumsmotor – doch sie bringen auch Unsicherheiten mit sich, die ohne gezielte Absicherung zur Belastung werden können. Professionelle Währungsabsicherung gibt Unternehmen die Möglichkeit, kalkulierbare Preise zu gestalten, verlässliche Margen zu sichern und sich unabhängig von Marktschwankungen zu machen.
Ob durch Termingeschäfte, Natural Hedging oder in Kombination mit Export-Factoring – entscheidend ist, dass Unternehmen dieses Thema aktiv angehen. Denn Absicherung ist nicht nur Schutz, sondern auch eine Chance: Wer Risiken im Griff hat, kann agiler handeln, erfolgreicher verhandeln und nachhaltiger wachsen.

Commercial Factoring - Ihr Partner für internationale Sicherheit

Wenn Sie im Ausland tätig sind, Zahlungen in Fremdwährung erhalten oder Rechnungen an internationale Kunden stellen, sollten Sie das Thema Währungsabsicherung nicht dem Zufall überlassen. Commercial Factoring bietet Ihnen nicht nur maßgeschneiderte Factoringlösungen für Ihr Auslandsgeschäft, sondern auch praxisorientierte Beratung zur Absicherung von Währungsrisiken.


Unsere Experten entwickeln gemeinsam mit Ihnen individuelle Strategien, mit denen Sie Ihre Umsätze sichern, Risiken steuern und Ihre Finanzplanung stabil halten – ganz gleich, ob es sich um laufende Exportgeschäfte, projektbezogene Aufträge oder langfristige Lieferverträge handelt.
Sichern Sie Ihre internationalen Erträge – mit Commercial Factoring als erfahrenem Partner an Ihrer Seite. Kontaktieren Sie uns noch heute und erfahren Sie, wie Sie Ihr Fremdwährungsgeschäft sicher und erfolgreich gestalten.

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